Joseph Anton Koch – Kurzbeschreibung Leben und Zeitzeugen
Koch, Joseph Anton, Maler, Radierer, *Obergiblen, Tirol, 27.7.1768, + Rom 12.1.1839, war seit 1785 Zögling der Carlsschule in Stuttgart und entfloh von ihr 1791 nach Straßburg, dann in die Schweiz. Seit 1795 lebte Koch meist in Italien. In Rom schloss er sich B. Thorvaldsen, vor allem aber A.J. Carstens an, den er bei seinen gezeichneten Figurenkompositionen zum Vorbild nahm. Angeregt durch den Maler G. Schick wandte sich Koch seit 1803 der Ölmalerei zu und entwickelte (nach N. Poussin und C. Lorrain) eine klassisch-heroische Landschaft, die er mit architektonischer Strenge aus klar geschiedenen Gründen aufbaute und mit bedeutungsgebender Staffage versah. Er bevorzugte Motive aus den Alpen, der Campagna sowie aus den Albaner und Sabiner Bergen. Nach einem Aufenthalt in Wien (1812-15) wurde Koch zum Mittelpunkt der dt. Künstler in Rom. 1824-29 schuf er im Casino Massimo in Rom Dante-Fresken.
[Der Kunstbrockhaus, 1983]
„Allein wenn von Genie, nicht bloß Talent, die Rede ist, so ist nur eine Stimme in Rom, dass er darin ohne alle Frage die meisten deutschen Künstler übertrifft… Dabei besitzt er einen eisernen Fleiß und ist, was doch sehr viel ist, mitten im Kampf mit oft wirklich furchtbaren Mangel, der Kunst, die ihn selten belohnt hat, nie untreu geworden… „
[Wilhelm von Humboldt über Koch, 1809]
„Koch wird es wohl nicht mehr lange aushalten; Wenn seine Frau erst wird niedergekommen sein, denken wir immer, er wird eines Tages die Flucht nach Rom antreten. Er malt unterdessen unter unaufhörlichem Schelten und Fluchen, Schmauchen und Schimpfen, die schönsten heitersten Sachen von der Welt. Wir mögen ihn sehr gerne leiden, er ist ein sehr genialischer, geistvoller Mensch“
[Dorothea Schlegel, 1814, Wien]
Joseph Anton Koch – Portraits und Karikaturen