Künstlerverzeichnis, Liste der “Deutsch-Römer”
August Wilhlem Ahlborn (* 11. Oktober 1796 in Hannover; † 24. August 1857 in Rom).
Er trat 1819 in die Berliner Kunstakademie ein, war dort Schüler von Wach und Schinkel; 1827 ging er nach Rom und war dort Mitbegründer des Römischen Kunstvereins.
Johann Carl Baehr (* 18. August 1801 in Riga; † 29. September 1869 in Dresden).
1823 war er Schüler Matthaeis an der Kunstakademie in Dresden. Von 1827 bis 1828 war er in Rom und stand dort in Beziehung zu Koch, Reinhart, Thorvaldsen, Cornelius, und besonders zu Führich. 1829 kehrte er nach Riga zurück, war aber von 1834 bis 1835 erneut in Italien. 1840 war er Professor an der Kunstakademie in Dresden.
Carl Barth (* 12. Oktober 1787 in Eisfeld; † 12. September 1853 in Kassel).
Carl Barth absolvierte zunächst eine Lehre als Goldschmied bei seinem Vater in Hildburghausen. Ab 1805 bildete er sich unter Johann G. von Müller in Stuttgart zum Kupferstecher aus und besuchte ab 1814 die Kunstakademie in München. Während seiner Romreise von 1817 bis 1819 lernte er den Dichter Friedrich Rückert kennen, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verband. Ab 1820 lebte er meist in Hildburghausen. Dort arbeitete er vor allem für das Bibliographische Institut von Joseph Meyer und schuf Stahlstiche zu „Galerie der Zeitgenossen“, „Klassikerreihe“ und „Conversationslexikon“.
Pompeo Girolamo Batoni (* 5. Februar 1708 in Lucca; † 4. Februar 1787 in Rom).
Batoni, ein Schüler Sebastiano Concas und Agostino Masuccis, durch Kaiser Joseph II. in den Adelstand erhoben, wurde in seiner Zeit sehr hoch geschätzt und in eine Linie mit Anton Raphael Mengs gestellt.
Karl Viktor von Bonstetten (* 3. September 1745 in Bern; † 3. Februar 1832 in Genf).
Der Schweizer Schriftsteller verfasste pädagogische Schriften und Landesbeschreibungen. Er hielt sich zwischen 1774 und 1808 wiederholt in Rom auf und pflegte dort Umgang mit Goethe, Friederike Brun, Madame de Staёl und Sophie de la Roche.
Friederike Brun (Vollständiger Name: Friederike Sophie Christiane Brun; * 3. Juni 1765 in Gräfentönna, Thüringen; † 25. März 1835 in Kopenhagen).
Die Schriftstellerin, geborene Münter, war mit dem dänischen Kaufmann Constantin Brun verheiratet. Von November 1795 bis Mai 1796 war sie zum ersten Mal in Rom, von 1802 bis 1803 weilte sie erneut in der Ewigen Stadt und wohnte während dieser Zeit in der Villa Malta. Dort wohnte vorübergehend auch die Familie Humboldt; zwischen Friederike Brun und Caroline von Humboldt bestand eine herzliche Freundschaft. Von 1807 bis 1810 war sie wieder in Italien, meist in Rom. Sie gehörte zum engen Freundschaftskreis um Bertel Thorvaldsen.
Friedrich Bury (* 13. März 1763 in Hanau; † 18. Mai 1823 in Aachen).
Sein Vater Jean Jacques Bury, ein angesehener Goldarbeiter und Graveur wanderte aus Straßburg in Hanau ein. Friedrich bildete sich in Hanau unter Tischbein, später in Düsseldorf zum Künstler. In Italien studierte er hauptsächlich die altitalienischen Meister. Nach Deutschland zurückgekehrt, ließ er sich zunächst in Dresden, dann in Berlin nieder. Neben Porträts und Historienbildern lieferte er vor allem in Wasserfarben treffliche Kopien alter Meister. Goethe hat ihm in seinem „Winckelmann“ und in „Kunst und Alterthum“ ein Denkmal gesetzt.
Caldoni Vittoria
Die Winzertochter Vittoria Caldoni wurde von August Kestner um 1820 in Albano entdeckt. Ihr Gesicht galt als Phänomen, dessen ideale Schönheit künstlerisch nur schwer darstellbar war. Schnorr von Carolsfeld galt als bedeutendster Künstler der Caldoni-Darstellung, die um 1824 ihren Höhepunkt erreichte. Von Thorvaldsen und Schadow wurde sie sogar in Marmor dargestellt. Um dem jungen Mädchen (geboren um 1806) eine nicht kompromittierende Möglichkeit sich porträtieren zu lassen, bieten zu können, stellte die Baronin von Reden, die Gattin Kestners, ihre Wohnung in der Villa Malta für Porträtsitzungen zur Verfügung.
Antonio Canova (* 1. November 1757 in Possagno bei Bassano, † 13. Oktober 1822 in Venedig; seit 1779 in Rom).
Nachdem der Senator Giovanni Falier auf den Sohn eines Steinbruchbesitzers und Steinmetzen aufmerksam geworden war, konnte Antonio Canova 1768 nach Venedig übersiedeln, wo er in einer Marmorwerkstätte arbeitete und die Kunstakademie besuchte. 1779 begab sich Canova nach Rom, gewann dort die Gunst des venezianischen Botschafters und verkehrte im Palazzo Venezia bald in dem illustren Kreis, der sich um Kardinal Alessandro Albani, Johann Joachim Winckelmann und Anton Raphael Mengs gebildet hatte.
Rosalba Carriera (* 7. Oktober 1675 in Venedig; † 15. April 1757 in Venedig).
Sie studierte bei Lazzaro und dann bei Antonio Balestra in Venedig. Gefeiert und bewundert bereiste sie Europa und war ein gern gesehener Gast an vielen H?fen. 1720/21 war sie in Paris, 1723 in Modena, 1730 in Wien. In jungen Jahren schuf sie hauptsächlich Werke der Miniaturmalerei, später mehr und mehr der Pastellmalerei. Sie malte hauptsächlich Halbfiguren, Christusk?pfe, Marien sowie mythologische und allegorische Gestalten. Ihre Werke finden sich in Dresden, Venedig, Wien und Paris. Sie sind im Geist des Rokoko geschaffen und zeichnen sich durch ihre Weichheit der Farbgebung und durch große Anmut aus.
Asmus Jakob Carstens (* 10. Mai 1754 St. Jürgen bei Schleswig, † 25. Mai 1798 in Rom; seit 1792 in Rom).
Nach seiner Schulzeit in Schleswig und abgebrochener Handwerkslehre begann der Müllersohn 1776 ein Studium an der Kopenhagener Akademie bei Nicolai Abraham Abildgaard. 1781 von der Akademie verwiesen musste er sich durch Porträtaufträge ernähren. Durch die Protektion des Ministers von Heinitz und von Karl Philipp Moritz kam Carstens 1788 nach Berlin, wurde 1790 Professor der Akademie und reiste 1792 mit einer zweijährigen Pension der Akademie nach Rom, wo er unter dem Eindruck von Michelangelo und der Antike zu einem radikalen Klassizismus fand.
Franz Ludwig Catel (*22. Februar 1778 in Berlin; † 19. Dezember 1856 in Rom; seit 1811 in Rom).
Nach Studien in Berlin und Rom ließ sich Catel 1811 in Rom nieder, wo er Umgang mit Joseph Anton Koch und den Lukasbrüdern pflegte. Er malte vor allem italienische Veduten und Genredarstellungen, die viele Käufer fanden. Mit wachsendem Wohlstand führte er ein gastfreundliches Haus in Rom, das ein Treffpunkt der Deutschrömer war. Catel war 1829 Mitgebründer des Deutschen Künstlervereins in Rom. Mit seinem großen Vermögen begründete er das Instituto Catel, eine Stiftung für die Erziehung von Künstlersöhnen.
Peter von Cornelius (* 23. September 1783 in Düsseldorf; † 6. März 1867 in Berlin).
Er war der Sohn des Malers und Galerieinspektors Aloys Cornelius, bei dem er zunächst lernte. Danach studierte er bei Peter v. Langer an der Düsseldorfer Akademie. Von 1811 bis 1819 hielt er sich in Rom auf, wo er 1812 in den Lukasbund eintrat, dessen führender Maler er wurde. Seine Arbeiten in der Casa Bartholdy und im Casino Massimo gehören zu den bedeutendsten Schöpfungen der Deutsch-Römer. Es folgten Berufungen an die Akademien in München, Düsseldorf und Berlin. Cornelius, der vom akademischen Klassizismus kam, wurde ein Hauptvertreter der katholischen romantischen Kunstrichtung.
Jacques-Louis David (* 30. August 1748 in Paris; † 29. Dezember 1825 in Brüssel).
Er war Schüler des Malers Joseph Marie Vien an der Académie Royale in Paris. Nachdem er 1774 den Rompreis gewonnen hatte, lebte er von 1775 bis 1780 als Stipendiat der Akademie in Rom. In Wirkung und Einfluss gehörte er zu den bedeutendsten Künstlern um 1800.
Johann Georg von Dillis (* 26. Dezember 1759 in Gmain, heute Dorfen; † 28. September 1841 in München).
Dillis nahm zunächst ein Theologie- und Philosophiestudium auf, um der Armut zu entfliehen. Schon bald jedoch verspürte er den Wunsch, sich verstärkt der Malerei zu widmen.Bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts war er vorwiegend damit beschäftigt, in deutschen Adelshäusern Malunterricht zu erteilen, später wurde es ihm dank Empfehlungen möglich, junge deutsche und englische Adlige auf Reisen in den Mittelmeerraum zu begleiten, was seiner Entwicklung als Maler zugute kam. Mit dem bayerischen Kronprinzen Ludwig I. unternahm Dillis mehrere Reisen nach Italien, insbesondere nach Rom und Sizilien. Zu seiner Zeit war Dillis als Maler praktisch unbekannt. und in seinen späteren Jahren mehr und mehr gezwungen, sein Geld als Kunstankäufer und Inspektor im Staatsdienst zu verdienen. In letzterer Funktion dürfte die der Nachwelt bekannteste Tätigkeit, die Konzeption der Alten Pinakothek in München, sein, bei der sich Dillis unter anderem vom Louvre inspirieren ließ.
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